Finanzierung
Wenn der Businessplan zeigt, dass Geld benötigt wird, dann muss Fremdkapital her. Aber welche Finanzierungsformen gibt es?
1. Bankkredit:
Fremdkapital kann von der Bank als Kredit (Darlehen) beschafft werden. Es empfiehlt sich eine Bank, mit der auch im weiteren Geschäftsleben zusammengearbeitet wird.
2. Fördermittel:
Bei der Bank können außerdem Fördermittel beantragt werden. Von Bund und Ländern werden Förderprogramme angeboten, die Gründern den Weg zum Kapitalmarkt erleichtern. Arten der Förderung:
a) Zuschüsse: Eine finanzielle Unterstützung des Staates, die unter bestimmten Bedingungen nicht zurück gezahlt werden muss.
b) Zinsverbilligter Kredit: Ein klassischer Kredit, bei dem die Zinshöhe durch Zuschüsse des Staates verringert wird.
c) Bürgschaften: Wenn der Kreditnehmer keine Sicherheiten hat, aber sein Vorhaben Erfolg verspricht, wird von öffentlicher Hand für 80% der Kreditsumme gebürgt.
d) Garantien: Der Staat gibt eine Einzeldeckung für einen Auftrag im Auslandsgeschäft.
e) Subventionen: Eine regelmäßige Unterstützung von bestimmten Vorhaben, Regionen oder Unternehmen.
3. Beteiligungskapital:
Es ist schwierig die Erfolgschancen eines Unternehmens einzuschätzen. Deshalb lehnen Banken viele Kredite für Startkapital ab. Ihnen fehlen Sicherheiten. Dann hilft Kapital von Beteiligungsgesellschaften, Venture-Capital-Gesellschaften oder Business Angels. Es gibt drei Formen:
a) Offene Beteiligung: Eine Beteiligung am Stamm- oder Grundkapital mit allen Rechten und Pflichten.
b) Stille Beteiligung: Der Kapitalgeber erhält Gewinn- oder Verlustbeteiligung in Höhe der Einlage, aber er beteiligt sich nicht am Stamm- bzw. Grundkapital und hat kein Stimmrecht.
c) Nachrangdarlehen: Ein Kredit, bei dem der Kreditgeber im Falle einer Insolvenz nachrangig bedient wird.
Bei allen Beteiligungsformen haben Beteiligungsgesellschaften einen strategischen Einfluss auf das Unternehmen, wie z.B. über die Mitgliedschaft im Beirat oder Aufsichtsrat. So kann gemeinsam das Ziel verfolgt werden, dem Unternehmen zum Erfolg zu verhelfen.
Aber: Je mehr Eigenkapital desto besser. Der Anteil des Eigenkapitals am gesamten Kapital sollte bei allen Finanzierungsformen mindestens 20% sein.
Das Bankgespräch ist sehr wichtig für eine erfolgreiche Finanzierungslösung. Ein tragfähiges Geschäftsmodell und eine belastbare Rentabilität und Finanzierung sollen gezeigt werden. Eine gute Vorbereitung ist daher das A und O. Es ist hilfreich, einen Gründungsberater oder einen Finanzierungsexperten zu Rate zu ziehen. Wenn banktypische Formulierungen bekannt sind, fällt das Bankgespräch gleich viel leichter. Mit einem gut durchdachten Businessplan, selbstbewusstem Auftreten und intensiver Vorbereitung hat man gute Chancen auf Finanzierungshilfen der Bank.